Diesen Monat möchte ich einmal eine Karte von der deutsch-französischen Grenze aus dem 1. Weltkrieg vorstellen. Sie wurde im Juni 1916 aus "Schützengraben" nach Ludwigshafen gesandt.
Leider ist auf dieser Abbildung der Text nicht gut zu erkennen, deshalb werde ich diesen hier aufschreiben:
(Text oben)
Franz-Avricourt, Grenze Das Gebäude im Vordergrunde links war eine Kaserne der
franz. Zollwächter.
(Text unten)
Die Drogerie Schwaller im Vordergrunde rechts liegt noch vor der Grenze auf deutschem
Boden.
Diese Szenerie kommt einem auch heute - und in der Zeit vor Öffnung der EG-Grenzen - bekannt vor. Da gab es beispielsweise in Aachen eine Straße, auf der - genau in der Mitte und nur durch eine Erhöhung in der Fahrbahn erkennbar - die Grenze verlief. Zwischen den Niederlanden und Belgien gab es (BeNeLux) keine "richtigen" Grenzen und man wechselte in das andere Land - ohne es zu merken.
Heute kann man ja (fast) innerhalb der gesamten EG reisen, ohne die Grenzen zu merken. Damals - zur Entstehungszeit dieser Ansichtskarte - war die Situation allerdings anders. Die Grenze wurde "bewacht" und die strikte Einhaltung der Zollgesetze, die in jedem Land anders waren, verlangt. Eine Vereinheitlichung der Gesetze gab es (im Sinne von EG) noch nicht.
Deutschland hatte allerdings bereits einen ähnlichen Prozeß bereits hinter sich, wobei (wie bei der EG) Schritt für Schritt die Zollgesetze vereinheitlicht wurden, dann wurden auch - nach und nach - Uniformen angepaßt, es wurde diskutiert, ob bei Vorliegen einer Straftat ein Beamter die Ländergrenzen überschreiten durfte um den Flüchtigen zu stellen ... .... Es kommt alles bekannt vor. Dieses ist allerdings ein anderes Thema, das ich an dieser Stelle nicht aufgreifen möchte.